an der Jazzschool gehen gerade sehr aufregende Wochen zu Ende. Denn der März stand ganz unter dem Zeichen des europäischen Austausches: Vier Berufsfachschüler und zwei Dozenten sind mit vielen neuen Eindrücken und wertvollen Erfahrungen aus Jyväskylä (Finnland) und Riga (Lettland) zurückgekehrt. Und unsere Gastschüler vom KAO Conservatory in Kajanni und der Riga Cathedra Choir School stehen kurz vorm großen Finale ihres Aufenthalts an unserer Berufsfachschule.
Das Thema Europa wird uns auch weiterhin intensiv begleiten. Auf Anfrage der bayerischen Regierung hat unser Berufsfachschulleiter Franz-David Baumann im März eine Kooperation mit dem Musikbund von Ober- und Niederbayern e.V. geknüpft: Gemeinsam werden Beiträge zu den Europa-Tagen der Musik 2018 erarbeitet, die der Bayerische Musikrat ausrichtet.
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1. Erasmus+-Jam: Jazzschool-Session mit Andreas Höricht
Am 4. April 2017 lädt euch unser Dozent Andreas Höricht ab 19.30 Uhr als Session-Leiter zu unserem monatlichen Jam in der entspannten Bar der Pasinger Fabrik ein. Dazu begrüßt er auch unsere Erasmus+-Gastschüler Annemarija und Elisa (Gesang) von der Riga Cathedral Choir School sowie Valtteri (Bass), Ville (Gitarre) und Tuomas (Drums) vom KAO Conservatory. Die fünf spielen mit unseren Berufsfachschülern Nina Gran (Piano) und Daniele Giaramita (Posaune) und Schulleiter Franz-David Baumann (Trompete) den zweiten Session-Opener. Der Eintritt ist wie immer frei!
Andreas Höricht eröffnet den Jam-Abend mit seinem neuen Ensemble aus der ersten Klasse unserer Berufsfachschule. Danach sind wieder alle herzlich zum Einsteigen eingeladen. Nach klassischem Geigenunterricht studierte unser Session-Leiter am Richard-Strauss-Konservatorium und an der Hochschule für Musik und Theater in München. Andreas ist Mitbegründer des „Modern String Quartets“, einem prägenden Ensemble der europäischen Crossover-Szene. Das international renommierte Projekt führte ihn auf Tourneen durch Europa, die USA, Afrika, Südost-Asien und den Nahen Osten. Aktuell ist er auch mit dem klassischen Streichquartett "Voyager" unterwegs, das sich mit den Perlen der Musikgeschichte befasst.
2. Anmeldeschluss für Blechbläser: Funktionstraining mit Prof. Malte Burba
„Das ‚System Blechblasinstrument‘ wurde weltweit von keinem Musiker oder Pädagogen jemals so präzise und logisch analysiert wie von Prof. Malte Burba. (…) Die Burba-Methode genießt heute zu Recht den Status einer Wissenschaft.“ Das attestiert der bekannte Jazz-Trompeter Till Brönner auf der Brass Akademie-Website seines ehemaligen Coaches. Mit seinem patentierten Funktionstraining ist Prof. Malte Burba am 20. Mai 2017 von 13 bis 17 Uhr wieder zu Gast an der Jazzschool. Die Anmeldefrist für die maximal 20 Workshop-Plätz endet am 11. Mai.
Burba hat sein Körperfunktionstraining speziell auf die Bedürfnisse von Blechbläsern abgestimmt. Denn Trompeter, Posaunisten und Flügelhornisten stehen vor einem grundlegenden Problem: Im Gegensatz zu anderen Instrumentalisten haben sie kein funktionsfähiges Musikinstrument aus Generator und Resonator. Sie müssen sich die Funktion des Schwingungserzeugers im eigenen Körper erst erarbeiten. Mit seinem Workshop packt Burba die instrumentaltechnischen Problemfelder Klang, Ausdauer, Umfang und Kontrolle an der physikalisch-physiologischen Wurzel. Seine Teilnehmer lernen technische und körperliche Vorgänge genauer kennen, verbessern Körperbewusstsein und Körperbeherrschung.
Derzeit lehrt Prof. Burba an den Hochschulen für Musik in Mainz und Dresden. Sein Workshop an der Jazzschool richtet sich an Blechbläser jeden Alters und mit jedem Ausbildungsstand.
Seit Mitte Februar arbeiten die neuen Bands in unserem offenen Unterrichtsprogramm miteinander. In unseren Workshops geht es vor allem darum, auch mit einfachen Mitteln zusammen Musik zu machen, am gemeinsamen Sound zu feilen und aufeinander zu hören. Wer in diesem Sommersemester noch jeweils 90 min wöchentlich das Programm für das Abschlusskonzert Ende Juli mitgestalten möchte, dem stehen aktuell folgende Workshop-Plätze offen:
Sie ist sozusagen erblich vorbelastet: Schon ihre beiden Eltern waren professionelle Musiker. Nicht nur deshalb konnte Margit Silay mit jeder Menge Erfahrung punkten, als sie von 2008 bis 2010 unsere Berufsfachschule besuchte.
Ihre Stimme war und ist ihr erstes Instrument. Geboren in Siebenbürgen hat Margit schon früh ihre Leidenschaft fürs Singen entdeckt. Bereits mit 16 hatte sie ihr erstes professionelles Engagement in der Tasche: Sie bekam die weibliche Hauptrolle im Musical „Tabaluga und Lilli“, in der sie in Oberhausen ein Jahr mitwirkte. Anschließend ging sie für ein halbes Jahr in die Karibik, wo sie als Sängerin auf dem Kreuzfahrtschiff AIDA arbeitete.
Nach dieser intensiven Zeit setzte die Münchnerin dann mehr auf Sicherheit, holte ihren Schulabschluss nach und begann eine Ausbildung zur Ernährungsberaterin. Doch die Musik hatte Margit bereits zu sehr in ihren Bann gezogen: Sie stieg in diverse Cover- und Partybands ein und entschied sich für die Ausbildung an unserer Berufsfachschule, um die nötigen theoretischen Grundlagen nachzuholen und sich eine fundierte Basis für die Arbeit als Gesangslehrerin zu schaffen.
Besonders gern denkt die 34-Jährige an das gute Verhältnis mit ihren Dozenten und Mitschülern zurück. Mit etwas Bedauern stellt sie aber im Nachhinein fest: „Wegen der vielen Theorie ist leider manchmal weniger Zeit für die Praxis übrig geblieben.“ Die praktische Arbeit als Musiker lässt sich aus Margits Sicht während der zweijährigen Berufsfachschul-Ausbildung nur schwer vermitteln: „Das funktioniert dann eher learning by doing. Aber die Musiktheorie kann man sich so viel leichter aneignen. Und für viele meiner Mitschüler waren die zwei Jahre auch eine gute Vorbereitung auf die anspruchsvolle Aufnahmeprüfung an Musikhochschulen.“
Seit ihrem Abschluss arbeitet Margit weiterhin als freiberufliche Sängerin in zahlreichen Projekten - von Gala-Band bis Bayerisch-Pop. Einmal in der Woche unterrichtet sie an einer privaten Musikschule. Außerdem schaffte sie es in der 3. Staffel der Casting-Show „The Voice of Germany“ fast ins Finale. Fleißige Radio-Hörer kennen sie auch als eine der Jingle-Stimmen von Bayern 3. Bei ihrer vielfältigen Arbeit profitiert sie heute von ihrer breit gefächerten Berufsfachschul-Ausbildung: „Das theoretische Wissen hilft mir als Sängerin und vor allem beim Unterrichten. Außerdem ist die digitale Arbeit mit Logic und Sibelius unumgänglich.“
Mit ihrer vielseitigen Erfahrung würde Margit jedem, der Musik zu seinem Beruf machen will, raten: „Es kommt auf Deinen Beweggrund an: Möchtest du berühmt werden? Dann lass es! Möchtest du reich werden? Lass es! Ist Musik für dich aber eine Sprache, in der du dich gut ausdrücken kannst? Erfüllt sie dich mit Freude? Dann mach es!“. Als wichtige Voraussetzungen für eine Profikarriere führt sie an: „40% Talent und 60% Fleiß.“
Bei ihrer Arbeit lässt sich Margit immer wieder von großen Sängerinnen und Songwriterinnen inspirieren wie Eva Cassidy, Aretha Franklin, Carol King und Amy Winehouse. „Weil sie mit ihrer ganzen Seele Musik machen bzw. gemacht haben und authentisch sind.“ Jede Menge Soul legt das zierliche Energiebündel aktuell in Aufritte als weiblicher Part des Show-Duos „De La Cream“, mit der „Bayern 3-Band“ und der Party-Formation „Gerry & Gary“.
5. Außerhalb der Schulmauern: Gigs & Projekte unserer Dozenten
Franz-David Baumann
09.04. mit seinem „Panama-Jazz Ensemble“ und „Die Pecorinos - Liebe ist manchmal Käse“ im Jazzclub Unterfahrt, München
Volker Giesek
06.04. mit "Ecco DiLorenzo & His Innersoul" beim DB-Spatenanstich zur 2. Stammstrecke am Marienhof, München
09.04. mit dem „Panama-Jazz Ensemble“ und „Die Pecorinos - Liebe ist manchmal Käse“ im Jazzclub Unterfahrt, München
14.04. mit „Smart & Handsome“ feat. Ecco DiLorenzo & Alexandra Scholten im Theater am Oberanger, München (nicht-öffentlich)
Alexander von Hagke
09.04. mit dem „Panama-Jazz Ensemble“ und „Die Pecorinos - Liebe ist manchmal Käse“ im Jazzclub Unterfahrt, München
21.04. mit „Panzerballett“ beim Mladi Ladi Jazz Festival, Prag (CZ)
28.04. mit „Passo Avanti“ im Schloss Herborn, Herborn