2016 musste sich die Musikwelt schweren Herzens von vier ganz Großen verabschieden: David Bowie, Prince, Leonhard Cohen und George Michael. Blickt man auf ihr vielseitiges Schaffen und ihre außergewöhnlichen Persönlichkeiten, muss man demütig eingestehen: Durch ihren Abschied ist die Popularmusik ein großes Stück ärmer geworden. Doch die vier eint nicht nur ihre Kreativität: Sie haben Zeit ihres Lebens auch andere Künstler engagiert unterstützt. Ihr Vorbild bestärkt uns darin, Talente auch im neuen Jahr begeistert und intensiv zu fördern und dafür einzustehen: Miteinander Musikmachen, das bereichert und feiert das Leben! Deshalb wünschen wir all unseren Schülern, Kursteilnehmern, Dozenten und Unterstützern für 2017 ein friedliches Jahr mit viel Musik und Lebensfreude!
Mehr Infos aus der Musikszene, Jazzschool-Hintergründe und Veranstaltungs-Tipps gibts in unserem aktuellen Newsletter. Viel Spaß bei der Lektüre!
1. Improvisationstalente gefragt: Jazzschool-Jam Session mit Andreas Höricht
Ins neue Jahr startet unsere Jam-Reihe mit Session-Leiter Andreas Höricht. Unser Dozent für Violine, Gehörbildung, Harmonielehre und Arrangement lädt am 17. Januar 2017 ab 19.30 Uhr in die Bar der Pasinger Fabrik. Der Eintritt ist wie immer frei! Den Jam-Abend eröffnet Andreas Höricht mit seinem neuen Ensemble aus der ersten Klasse unserer Berufsfachschule. Danach sind wieder alle herzlich zum Einsteigen eingeladen.
Nach klassischem Geigenunterricht studierte unser Session-Leiter am Richard-Strauss-Konservatorium und an der Hochschule für Musik und Theater in München. Andreas ist Mitbegründer des „Modern String Quartets“, einem prägenden Ensemble der europäischen Crossover-Szene. Das international renommierte Projekt führte ihn auf Tourneen durch Europa, die USA, Afrika, Südost-Asien und den Nahen Osten. Aktuell ist er auch mit dem klassischen Streichquartett Voyager unterwegs, das sich mit den Perlen der Musikgeschichte befasst.
2. Orientierung für Berufsfachschul-Interessenten: Vorspiel am Tag der offenen Tür
Am 4. Februar 2017 können Besucher von 11 bis 14 Uhr wieder einen Blick hinter die Jazzschool-Kulissen werfen. Wer sich für unsere Berufsfachschule für Musik interessiert, hat bei unserem Tag der offenen Tür nicht nur die Möglichkeit, unsere Dozenten persönlich kennen zu lernen, individuelle Fragen zur Ausbildung zu stellen und zu testen, ob sein musiktheoretisches Wissen für die Aufnahmeprüfung ausreicht.
Nach dem offiziellen Programm können sich Interessenten bei einem kurzen Vorspiel bzw. Vorsingen von Berufsfachschul-Lehrkräften wie Max Neißendorfer (Gesang), Franz-David Baumann (Trompete & Posaune), Alexander von Hagke (Sax, Flöte & Klarinette) und Volker Giesek (Piano) auch eine Einschätzung holen, woran sie für den Eignungstest im Hauptfach gegeben Falls noch arbeiten sollten. Einen Termin vergeben wir nach Anmeldung bis 30. Januar 2017 unter mail@jazzschool.de.
Mehr zum gesamten Programm an unserem Tag der offenen Tür erfährst Du in unserem nächsten Newsletter!
3. Trainingslager für die Berufsfachschul-Aufnahmeprüfung: Unser Vorkurs
Du möchtest Dich im Sommer für die Ausbildung an unserer staatlich anerkannten Berufsfachschule für Rock, Pop und Jazz bewerben? Für die praktische Aufnahmeprüfung in Deinem Instrument bzw. im Gesang fühlst Du Dich fit, aber Dir fehlt das nötige musiktheoretische Grundlagenwissen für unseren Eignungstest? Dann sichere Dir bis 2. Februar 2017 einen Platz in unserem Vorkurs!
Unser Berufsfachschul-Dozent Volker Giesek vermittelt von 14. Februar bis 4. Juli 2017 immer dienstags von 18.30 bis 19.30 Uhr anschaulich und praxisnah die nötigen Basics in Musiklehre, Harmonielehre, Gehörbildung und Rhythmik. Und er gibt nützliche Tipps zur Prüfungsvorbereitung. Auch für Hobbymusiker bietet der Vorkurs mit seinem kompakten Überblick eine gute Ergänzung für die Arbeit am Instrument oder als Sänger.
Jetzt wissen wir, warum unser Dozent Volker Giesek immer so gut gelaunt ist: Wenn es ihm zu viel wird, verzieht er sich einfach auf ein kreatives Eiland und komponiert. Was dabei rauskommt, präsentiert der Pianist mit seiner Band COLORBOX und dem neuen Album „Inseltage“, das er am 12. Februar 2017 um 20 Uhr bei einem Konzert im Münchner Gasteig vorstellt.
Der instrumentale Song-Jazz der Deutsch-Brasilianischen Besetzung feiert die Melodie und lebt von einer die Welt umspannenden stilistischen Bandbreite: Neben zugänglichem New Jazz, lateinamerikanischen Einflüssen, Gospel, Blues und „Música Popular Brasileira“ findet sich auch Sperriges, Free Jazz-Tupfer und meditative Ruhe in der Musik von COLORBOX. Das alles verbindet eine jazzinspirierte Ausdrucksweise mit wohldosierten Anteilen an geschriebenen und solistisch-improvisatorischen Passagen. Begleiten lässt sich Volker Giesek dabei von unserem Schlagzeug-Dozenten Andreas Keller, Márcio Tubino am Saxophon und Ciro Trindade am Bass. Als Special Guest hat er sich die Sängerin Alexandra Scholten eingeladen.
Für das Release-Konzert in der Black Box des Gasteigs hat Volker eine zusätzliche kreative Zusammenarbeit von seiner Insel mitgebracht: Die Künstlerin Ulle Schmidt-Ibach stellt japanische Tuschzeichnungen aus, jede von einem anderen Titel des neuen COLORBOX-Albums inspiriert. Veranstaltet wird das Konzert vom Deutsch-Brasilianischen Kulturvereins e.V. mit Unterstützung des Kulturreferats der Stadt München.
Und für unsere fleißigen Newsletter-Leser hat Volker ein besonderes Geschenk: Die ersten drei, die sich bei ihm unter volkergiesek@icloud.com melden, erhalten eine Freikarte für das Release-Konzert!
Sein Hobby zum Beruf zu machen, kann einem erst mal ganz schön Angst einjagen. Da ist ein Geographie-Studium schon eine sicherere Bank. Doch ruhig sitzen fiel unserem Dozenten Stephan Treutter schon als Kind schwer: Als kleiner Bub ist er am liebsten zu Strawinsky auf seinem Schaukelpferd im Takt geritten. Heute unterrichtet der 33-Jährige Schlagzeug, Percussion und rhythmische Gehörbildung an unserer Berufsfachschule.
Vom Hobby zum Beruf
Der Sproß einer musikalischen Familie mit einem gut bestückten Plattenschrank durfte sein Instrument frei wählen: Bereits mit sechs Jahren war Stephan stolzer Besitzer eines eigenen Drum-Sets! Doch trotz seiner frühen Begeisterung schien sein beruflicher Weg nicht klar vorgezeichnet: „Nach dem Abitur wollte ich auf keinen Fall mein Hobby zum Beruf machen. Weil ich Angst hatte, dass ich dann ja kein Hobby mehr hab und mir das Ganze auf die Nerven geht.“, gesteht der Freisinger.
Nachdem für Stephan endlich klar war, dass er doch lieber im Studio als beim Geographie-Studium sitzt, hat er seine Ausbildung zum Profimusiker 2004 mit der Intensivausbildung an der Jazzschool gestartet. Parallel dazu baute er sich einen ordentlichen Schülerstamm in Freising auf. 2007 ging es für ihn ans damalige Richard Strauss Konservatorium und vier Jahre später hatte er das künstlerische und pädagogische Diplom der Münchener Hochschule für Musik und Theater im Fach Jazz-Schlagzeug in der Tasche.
Verbindungen knüpfen zahlt sich aus
Die Connections, die er während seines Studiums geknüpft hat, haben ihm als Live- und Studiomusiker einen gut gefüllten Terminkalender beschert. Aber auch die alte Jazzschool-Verbindung zahlte sich schon kurz nach seinem Abschluss aus: Seit 2012 unterrichtet Stephan bei uns. „Ich finde die Atmosphäre im Lehrerkollegium sehr harmonisch und lässig. Bei vielen hatte ich ja damals selbst Unterricht. Das war am Anfang schon witzig!“, erzählt er.
Besonders gut gefällt ihm an unserer Berufsfachschule, dass die Schüler wirklich etwas lernen wollen. „Ich finde die Arbeit sehr abwechslungsreich und spannend. Es macht mir unheimlich Spaß, mit den Schülern auch mal zu diskutieren. Weniger gut gefällt mir der Prüfungsdruck, der auf ihnen lastet und der einigen wirklich Stress bereitet! Gerade im Hauptfach würde ich mir manchmal mehr Zeit wünschen, bestimmte Themen zu vertiefen.“, führt Stephan an.
Kollegialität und Vielseitigkeit sind Trumpf
Dem Schlagzeuger ist es besonders wichtig, seinen Schülern wie ein Kollege auf Augenhöhe zu begegnen und ihnen auch ein paar ganz grundsätzliche Dinge mit auf den Weg zu geben: „Aus meiner Sicht sollte man auf seinem Hauptinstrument möglichst flexibel sein, was unterschiedliche Stile betrifft. Und ich finde es extrem wichtig, zuverlässig, loyal und höflich zu sein. Ich rufe auf jeden Fall keine unfreundlichen oder arroganten Kollegen an! Außerdem sollte man sich nicht scheuen zu unterrichten und sich entsprechend darauf vorbereiten.“
Welche unterschiedlichen Stile Stephan selbst drauf hat, beweist er aktuell in verschiedenen Combos: Seit er im vergangenen Herbst mit Leroy Jones, einem Trompeter aus New Orleans, auf Süddeutschland-Tour war, steht er auch in Belgien und Holland mit traditionellem New Orleans Jazz und Swing auf der Bühne. Mit dem Freisinger Schlagwerker Stefan Pellmaier erweckt er bayerischer Klassiker zu neuem Leben. Und als Drummer des Trios „Jazzpiraten“ tobt er sich frei und energiegeladen aus. Seine Herzensangelegenheit ist aber sein „Blood, Sweat & Tears“- Tribute-Projekt! Dafür sitzt er gerade im Studio - eventuell steht ein ganzes Album an.
Ansonsten versucht Stephan Treutter, die Balance zwischen Arbeit und Freizeit zu finden: „Gar nicht so einfach, wenn man sein Hobby zum Beruf zu machen durfte…“
6. Außerhalb der Schulmauern: Gigs & Projekte unserer Dozenten
Volker Giesek
14.01. mit “Lemon Crash” feat. Petra Scheeser (voc) im Interim, München
16.01. mit „COLORBOX“ INSELTAGE CD-Pre-Release im Jazzclub Abensberg, Abensberg
26.- 28.01. mit „Smart & Handsome featuring Ecco DiLorenzo und Alexandra Scholten“ im Nightclub Bayerischer Hof, München
Alexander von Hagke
07.01. mit dem Staatstheater am Gärtnerplatz und dem Musical „Anything goes“ in der Reithalle, München
08.01. mit „Evita“ im Theater an der Rott, Eggenfelden
09.01. mit „Passo Avanti“ bei den Aachener Meisterkonzerten, Aachen
14.01. mit Dan Markx im Stadtsaal, Donauwörth
15.01. mit „Evita“ im Theater an der Rott, Eggenfelden
16.01. Session Opener mit Eugen Bazijan in der Jazzbar Vogler, München
19.01. mit „Sing mal was auf Russisch – ein Liederabend mit Genija Rykova“ im Residenztheater, München
20.-22.01. mit „Evita“ im Theater an der Rott, Eggenfelden