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Newsletter #21
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Wir geben nicht auf. 

„Deine Korrespondentin“ sucht weiter nach Erlösquellen

 
Ich bin zurück aus der Babypause. Mein Sohn Henri ist jetzt acht Monate alt. Ein kleiner, süßer Wonneproppen, der viel Zeit kostet und mir kaum eine Gelegenheit gibt, durchzuatmen. Eigentlich wollte ich mit dem zeitlichen Abstand über die Zukunft von „Deine Korrespondentin“ nachdenken. Aber dazu kam ich nur bedingt. Ich bin meiner Stellvertreterin Veronika Eschbacher dankbar, dass sie die Geschäfte so gut weitergeführt hat, dass ich mir darum keine Sorgen machen musste.
 
Zum Ende des Jahres müssen wir aber Bilanz ziehen – und die lautet: Die Kooperationen mit Regionalzeitungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz entwickeln sich nicht so wie geplant. Bei einem Startup macht man am Anfang einen sogenannten „Businessplan“. Darin analysiert man das Team, die Konkurrenz, die Entwicklungsperspektiven. Außerdem stellt man einen fiktiven Finanzplan auf. De facto ist der Finanzplan immer optimistischer als die Realität, aber kaum Einnahmen bedeuten eben auch kaum Wirtschaftlichkeit.
 
Bislang konnten wir den Großteil unserer laufenden Kosten durch das Geld des Inkubators „Project Flying Elephant“ decken, in den wir im vergangenen Jahr aufgenommen wurden und im Zuge dessen wir 12.500 Euro bekommen haben. Jetzt ist das Geld aufgebraucht und wir brauchen dringend ein neues Geschäftsmodell.
 
Das Paradoxe: Es wird viel über uns berichtet – zuletzt in der SZ und auf ARTE – das Feedback ist gut, die Menschen lesen unsere Artikel gerne, aber einen Weg, damit Geld zu verdienen, haben wir nach eineinhalb Jahren noch nicht gefunden. Man spricht davon, dass ein Startup frühestens nach zwei Jahren schwarze Zahlen schreibt. Bei einem Content-Startup wie dem unsrigen dauert es vermutlich noch länger. Trotzdem muss sich irgendwann eine Trendwende einstellen, ein Turnaround, ein Break-Even. Sonst bleibt das, was wir tun, ein teures Hobby.
 
Unsere Korrespondentinnen arbeiten frei für unterschiedliche Medien, u. a. für die NZZ, die Welt, die Salzburger Nachrichten, taz, ZDF, ARD etc. Ich als Geschäftsführerin und Chefredakteurin arbeite in Teilzeit für „Deine Korrespondentin“. Unsere laufenden Kosten halten sich im Rahmen, aber es ist nicht so, dass wir das alles für lau machen können.

Deshalb gibt es jetzt unterschiedliche Szenarien, wie es mit „Deine Korrespondentin“ weitergehen kann:
 
  1. Wir pausieren für einige Wochen. Das verschafft uns Zeit, uns nach exklusiven Kooperationspartnern in der Wirtschaft oder dem NGO-Bereich umzuschauen (Stichwort Sponsoring). Das halten wir zum jetzigen Zeitpunkt für die perspektivreichste Möglichkeit, veritable Einnahmen zu generieren.
 
  1. Wir starten im neuen Jahr eine neue Crowdfunding-Kampagne auf Startnext. Hat vor knapp zwei Jahren bereits geklappt, könnte auch ein zweites Mal klappen. Das lässt uns wiederum einige Monate über die Runden kommen – eine dauerhafte Lösung ist es nicht.
 
  1. Wir starten im neuen Jahr einen Aufruf, Mitglied bei uns zu werden. Krautreporter-Herausgeber Sebastian Esser hat mithilfe der Google News Initiative eine Plattform ins Leben gerufen, die selbständigen Publishern das Eintreiben von Mitgliedsbeiträgen abnimmt: https://launch.steadyhq.com. Das könnte ein dauerhaftes Standbein sein, bei dem man nicht alle paar Monate von vorne anfängt.
                                     
Klar ist: Wir wollen mehrere Standbeine. Vieles, das wir probiert haben, hat nicht funktioniert oder bringt zu wenig Geld ein (Stiftungsgelder, Webinare, Seminare, Kaminabende). Nach wie vor kann man spenden, was der eine oder andere treue Leser auch macht, obwohl man es nicht von der Steuer absetzen kann: http://www.deine-korrespondentin.de/spenden/. Wenn ihr uns ein Weihnachtsgeschenk machen wollen, darüber freuen wir uns auf alle Fälle. 

Ich wünsche allen eine schöne, möglichst stressfreie Adventszeit! 

Viele Grüße,
 
 
 
Pauline Tillmann
Chefredakteurin des digitalen Magazins „Deine Korrespondentin“ 

                      

                                       


Simone Schlindwein (36) berichtet für „Deine Korrespondentin“ aus Afrika: 
 
Ich lebe seit 2008 Jahren in Afrika, in der Region der Großen Seen. Meine Hütte steht in Uganda, aber mein Herz schlägt im Ostkongo. Da, am Fuße des Vulkans, arbeite ich als feste Korrespondentin für die taz und als Freie für die ARD, ORF und Schweizer Rundfunk sowie die Wienerzeitung. Ich decke viele Krisen ab: Zentralafrikanische Republik, DR Kongo, Südsudan, Ruanda, Burundi und Uganda.

Derzeit arbeite ich  zum Thema Migration, was die Europäer zunehmend mehr als Bedrohung betrachten. Sie haben Angst, die ganze afrikanische Jugend sei auf dem Weg nach Europa - doch in Afrika ist Migration und Flucht oft die Rettung des Lebens. Nach Europa wollen die wenigsten, sondern nur einen Job, Sicherheit und gute Ausbildung - und das am liebsten in ihren Heimatländern.

Vergangene Woche war ich im größten Flüchtlingslager der Welt, in Dadaab in Kenia an der Grenze zu Somalia. Über eine halbe Million Flüchtlinge aus Somalia hausen dort seit einem Viertel Jahrhundert, ernährt von der Internationalen Gemeinschaft. Jetzt geht das Geld aus, die Lebensmittel sind knapp. Die westlichen Geber investieren nun alles in „ihre“ Flüchtlingskrise in Europa.

 
Das sind die aktuellsten Geschichten in unserem digitalen Magazin:
Die Klitoris, das unbekannte Organ
Von Carolin Küter

Odile Filou hat das erste 3D-Modell einer Klitoris entwickelt. Sie will damit Schüler aufklären und Frauen in Frankreich zu mehr Selbstbestimmung verhelfen. 
Wo ist hier das Klo?
Von Lea Gölnitz

In Indien fehlt es an Toiletten. Inzwischen kämpfen immer mehr Frauen für einen Zugang zu sauberen, kostenlosen und sicheren Klos. 
Bitte nicht lächeln 
Von Veronika Eschbacher


Bilder von Afghaninnen zu machen, ist äußerst schwierig. Aber davon lässt sich die Fotografin Tahmina Saleem nicht abschrecken - im Gegenteil. 
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Chefredakteurin: Pauline Tillmann 

Korrespondentinnen: Simone Schlindwein, Veronika Eschbacher, Sabine Rossi, Mareike Enghusen, Verena Hölzl, Sonja Blaschke, Lea Gölnitz, Sophia Boddenberg, Carolin Küter. 






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