Der Deutsche Wohnen die Shopping-Tour vermasseln: 23 Häuser sagen NEIN ++ Shut Down Mietenwahnsinn ++ Volle Breitseite für Kisch & Co ++ Infotisch Berlin vs. Amazon
Der Deutschen Wohnen die Shopping Tour vermasseln // 23 Häuser gegen Mietenwahnsinn morgen Sa 20.6. 12.30 Uhr Mariannenplatz
23 Häuser will sich die Deutsche Wohnen in Berlin zusammenshoppen, doch #23HaeusersagenNEIN! Und das schon sehr laut und deutlich! Wir sind super beeindruckt, mit wieviel Power sich die Mieter*innen aus den betroffen Häusern stadtweit organisieren und vernetzen, mit Starthilfe der gleichnamigen AG der Kampagne »Deutsche Wohnen & Co. Enteignen«. Auch für Bizim Kiez ist klar: Die Dienstleistung, welche die Deutsche Wohnen als frischgebackener DAX-Konzern anbietet, heißt nicht „Wohnen“, sondern „Rendite“.
Wir wollen mithelfen zu verhindern, dass der Konzern seinen Einfluss auf den Markt vergrößern kann! Unser Ziel ist genau das Gegenteil: Wohnungen sollen nicht an der Börse gehandelt werden, sondern (re)kommunalisiert werden, oder in kollektiven Eigentumsformen in die Hand der Menschen kommen, die drin wohnen.
Darum luden wir am vergangenen Mittwoch die neue Mieter*inneninitiative „23 Häuser sagen nein!“ zu einem Treffen im Nachbarschaftshaus Kiezanker ein. Mehr als 30 Personen aus den Häusern, aber auch solidarische Nachbar*innen kamen zusammen, um sich auszutauschen und Möglichkeiten für gegenseitige Unterstützung zu besprechen. Natürlich wurden weitere Protestpläne geschmiedet, denn es braucht viel Druck auf die Bezirke und Senat, damit das bezirkliche Vorkaufsrecht umgesetzt werden kann. Auf unserem Blog haben wir aufgeschrieben, wie das Vorkaufsrecht funktioniert, warum es jetzt angewendet werden muss und warum wir dringend seine Reform fordern.
Shut down Mietenwahnsinn! // Demo morgen Sa 20.6. 14 Uhr Potsdamer Platz
Die Immobilienbranche ist große Corona-Krisengewinnerin. Während viele Menschen zuletzt kaum Einkommen hatten, bleiben die Profite mit der Miete garantiert. Wenn der Corona-Kündigungsschutz ausläuft, stehen viele Mieter*innen mit Schuldenbergen da. Gewerbetreibende hier im Kiez sind ohnehin mit horrenden Mietsteigerungen konfrontiert, jetzt bangen viele um ihre Existenzen. Statt auf Mietsenkung und Mieterlass setzt die Bundesregierung auf steuerfinanzierte Transferleistungen wie das Wohngeld – so finanziert dann die Allgemeinheit die Renditeerwartungen.
Wir wollen, dass die Vermieter*innen an den Krisenkosten beteiligt werden! In der Krise zeigt sich einmal mehr, wie wichtig ein sicheres Zuhause ist - und dass wir, neben einem wirksamen (!) Mietendeckel, Schutz vor Umwandlung in Eigentum und Eigenbedarfskündigungen brauchen (der Gesetztesentwurf dazu aus dem Hause Seehofer erweist sich als bittere Mogelpackung!). Ausserdem muss endlich der Haus- und Bodenspekulation ein Ende gesetzt, und die Vergesellschaftung der renditegetriebenen Wohnungskonzerne vorangetrieben werden, wie es das Volksbegehren »Deutsche Wohnen & Co. Enteignen« tut.
Zeit für die Mieter*innenbewegung, wieder – umsichtig und rücksichtsvoll! – auf die Straße zu gehen: Der morgige 20.6. wurde zum bundesweiten Aktionstag Shut down Mietenwahnsinn erkoren. In Berlin rufen wir zusammen mit vielen Initiativen zum Protest – um 14 Uhr auf dem Potsdamer Platz (doch wir sind natürlich schon vorher bei der Zubringer-Demo der 23 Häuser dabei).
Hier geht es zu unserer Pressemitteilung mit der Forderung nach einem umfassenden Corona-Schutzschirm für Mieter*innen und Wohnungslose.
Volle Breitseite für den Buchladen Kisch & Co und den gesamten Kreuzberger Kulturstandort Oranienstr. 25! // Aktionsstart mit Kundgebung am Mi. 24. Juni 2020, 18:30 Uhr Oranienstr. 25
Die Buchhandlung Kisch & Co und der gesamte Kreuzberger Kulturstandort Oranienstr. 25 ist akut von Verdrängung bedroht.
Der Mietvertrag von Kisch & Co ist bereits Ende Mai ausgelaufen. Die Vermieter haben ein unmögliches Knebelangebot – verbunden mit Verschwiegenheitsklauseln – zur Verlängerung gemacht, mit dem sie die Buchhandlung verpflichtet hätten, zum Ende des Jahres ihre Räume zu verlassen. Die Eigentümerseite hat jetzt die nächste Eskalationsstufe eingeleitet: Sie fordern die Betreiber*innen auf, die Geschäftsräume bis zum 19. Juni 2020 zu übergeben, da schon ein Folgemietvertrag abgeschlossen sei. Es wird mit Schadenersatzforderungen gedroht.
Gegenüber anderen Mieter*innen im Haus wurden extreme Mietsteigerungen angekündigt (von 13 auf 38 €/qm).
Dahinter steckt Recherchen zufolge der Familien-Clan der Rausing-Milliardenerben („Tetra Pak“), der sich allerdings hinter undurchsichtige Fonds-Gesellschaften versteckt.
Was tun? Wir geben volle Breitseite gegen die Verdrängung in einer gemeinschaftliche Soli-Aktion: Ein Mega-Buch des Protests! Macht mit!
Unsere Aktion: Die Nachbarschaft trägt ihren Protest bzw. ihre Solidarität und Unterstützung als verschiedene Seiten eines Buchs zusammen. Alle Einzelpersonen oder Gruppen können ihre „volle Breitseite“ (eine Seite, eine Doppelseite oder auch mehrere Seiten) für den Erhalt der O-25 gestalten (malen, schreiben, collagieren, …) und ins Buch einbringen. Gemeinsam entsteht so ein buntes und vielfältiges Buch einer solidarischen Nachbarschaft, die sich gegen die Verdrängung verbindet.
Bitte macht mit und bastelt eure „volle Breitseite“ DIN A1 Seiten (hoch!). Macht was Plakat-artiges – z.B. als kämpferischer bzw. solidarischer Slogan oder als Bild mit Soli-Botschaft oder was euch sonst so auf dem Herzen liegt und dringend mal gesagt werden muss. Gerne auch Doppelseiten (DIN A0) oder mehrere Seiten! Diese vielen Seiten unseres Kiezes binden wir dann öffentlichkeitswirksam zum Protestbuch.
Koordiniert wird diese Aktion zur Unterstützung des Kulturstandorts von Bizim Kiez und dem NaGe-Netz. Wenn Ihr mitmachen wollt, oder weitere Ideen zur Unterstützung habt, bitte meldet Euch bei: internet@bizim-kiez.de und/oder orga@naga-netz.de
Kommt zum Aktionsstart am Mi. 24. Juni 2020, um 18:30 Uhr mit einer Kundgebung vor der Oranienstr. 25!
Nach dem Aktionsauftakt folgt um 19:30 Uhr eine Lesung aus Raul Zeliks Buch „Wir Untoten des Kapitals“ im Buchladen Kisch & Co (mit Live-Streaming)
Berlin vs. Amazon // Infotisch mit Siebdruck an der Warschauer Straße (Mittelstreifen Höhe Revaler Straße) morgen Sa 20.6. ab 14 Uhr
Nicht nur das Bündnis gegen Verdrängung und Mietenwahnsin geht wieder auf die Straße: auch Berlin vs. Amazon zeigt sich nach langem digitalen Exil wieder im Süd-Kiez in Friedrichshain.
Dort soll direkt neben der Eastside Mall das höchste Haus Berlins entstehen, welches Amazon 2024 als Firmenniederlassung beziehen will. Dass dies Gentrifizierungswirkungen hervorbringen wird, die bis weit in die Wohngebiete auf beiden Seiten der Spree ausstrahlen werden, scheint klar. Bereits jetzt sind die umliegenden Kieze der Warschauer Straße zunehmendem Gentrifizierungsdruck ausgesetzt. Allen voran das RAW-Gelände, auf dem das Immobilienunternehmen der Kurth-Gruppe ebenfalls Hochhäuser bauen will, ist in seiner aktuellen Existenz als Standort der urbanen Freizeit- und Kunstkultur akut gefährdet.
Dass die Entwicklung einer Stadt zur “Tech-Metropole“ zur Verschärfung der sozialen Ungleichheit zunimmt, ist an den Beispielen San Francisco, Seattle, New York und London - alles Städte, in denen die Tech-Ökonomie boomt - seit Jahren sichtbar. Es herrschen vielfältige Verknüpfungen zwischen digitalen Geschäftsmodellen und Immobilienspekulation (z.B. ausgedrückt im Interesse des kreditgebenden Finanzkapitals nach maximaler Rendite mit beidem), die auch die Privatisierung von öffentlichen - stadträumlichen wie digitalen - Gütern vorantreibt. In Berlin kann und soll diese Entwicklung noch aufgehalten werden!
Von 14:00-18:00 Uhr wird auf dem Mittelstreifen der Warschauer Str. / Ecke Revaler Str. ein Infotisch aufgeschlagen mit Infomaterial zu »Berlin vs. Amazon« . Es wird live-Siebdruck mit Motiven der Kampagne geben (Fairtrade T-Shirts und Beutel zum Bedrucken sind in geringer Stückzahl vorhanden, aber ihr könnt auch eigene Kleidungsstücke vorbei bringen), ein 3D-Modell der Investorenpläne auf dem naheliegenden RAW-Gelände, sowie Infomaterialien von verschieden Initiativen aus dem Kiez.
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